Doku IR 2020, 60′
R: Hadi Afarideh
Trotz – oder gerade wegen – religiöser und traditioneller Verbote hat das Halten von Haustieren in der Mittel- und Oberschicht iranischer Großstädte geradezu exzessive Ausmaße angenommen: Schlangen, Taranteln, Alligatoren, Affen und sogar Skorpione bis hin zu Raubkatzen werden hinter verschlossenen Türen gehalten. In dem Phänomen äußern sich Tierliebe, Einsamkeit und eine Zurschaustellung des eigenen Lifestyles und Reichtums; einige junge Paare ziehen das Haustier sogar einem Baby vor. Unbemerkt von der Außenwelt – eine Anakonda muss nicht Gassi gehen – hat sich eine regelrechte Schattenwirtschaft gebildet. Afarideh gelingt ein aberwitziges Porträt einer iranischen Parallelgesellschaft.
Achtung: Einige Szenen – u.a. eine Schlangenfütterung – sind für empfindsame Zuschauer*innen eventuell nicht geeignet.